Fundierte Aussagen zur Tragstruktur eines Gebäudes sind nur auf Grundlage von statischen Berechnungen oder Plänen möglich. Sind diese verloren gegangen, so müssen sie rekonstruiert werden.
- Sie wurden von einem Ingenieurbüro erstellt und tragen häufig grüne Prüfeinträge und Stempel.
- Die Pläne sind als Schalplan, Bewehrungs- oder Positionsplan bezeichnet.
- Die Berechnungen sind am Titelblatt „Statik“, “ Tragwerksplanung“ oder „Statische Berechnungen“ erkennbar.
- Eine handschriftliche Ausführung ist möglich. Dieses stellt kein Qualitätsmerkmal dar.
- Unter dem Reiter „Bestandteile einer Statik“ auf dieser Homepage finden Sie einige Beipiele.
- Baubeschreibungen sind keine statischen Dokumente.
Architektenpläne sind hilfreich, aber für belastbare Aussagen zur Tragstruktur alleine in der Regel nicht ausreichend.
Während eines Ortstermins können folgende Fragestellungen behandelt werden:
- Welche die geometrischen Abmessungen hat das Gebäude?
- Welche Bauteile stehen übereinander?
- Welche Querschnitte haben wesentliche Einzelbauteile?
- Aus welchen Baustoffen bestehen die Einzelbauteile?
Insbesondere ist bei einem Ortstermin zu bedenken:
- Wichtig ist die Kenntnis der Geschosse oberhalb und unterhalb der abzubrechenden Wand. Die Geschosse oberhalb bewirken eine Belastung, die in die Geschosse unterhalb bis in die Fundamente weitergeleitet werden muss.
- Materialeigenschaften wie die Festigkeit von Mauerwerks oder Beton sind exakt nur durch Baustoffprüfungen zu ermitteln. Diese Eigenschaften sind Ausführungsabhängig.
- Dieses ist nur möglich wenn ein Fachmann anhand des verwendeten Baustoffs oder der Konstruktionsart eindeutig erkennen kann, dass die Wand aus technischen Gründen keine Belastung aufnehmen kann. Ein solcher Fall ist in der Praxis selten.
- Insbesondere können auch dünne Wände Lasten abtragen.
- Eine Wand, die auf den ersten Blick als nicht tragend erscheint, kann verdeckte statische Elemente enthalten (Stützen, Unterzüge, Überzüge).
Nein, das ist leider nicht immer möglich. Eine Wand trägt nicht nur vertikale Lasten ab, sondern auch horizontale Lasten aus Wind, Schiefstellung und Erdbeben. Während vertikale Lasten über Träger und Stützen abgeleitet werden können, ist dieses für horizontale Lasten nicht immer möglich. Eine Erläuterung zu dieser Problematik befindet sich auf meinem Video.
- Bei dem städtischen Bauarchiv nachzufragen ob dort noch Berechnungen und Pläne zur Statik aufbewahrt werden (Stadt Köln Tel.: 221-0 bzw. im Internet unter www.stadt-koeln.de ).
- Bei Typen- oder Reihenhäusern:
Manchmal besitzen noch Nachbarn mit baugleichen Häusern statische Dokumente.
Kontakt
Dipl.-Ing. Thomas Hoffmann
Büro für Tragwerksplanung
Thielenstraße 9
50825 Köln
Tel.: 0221-9553318
Fax.: 0221-9553319
E.-Mail: info@baustatik-koeln.de